Kein Naturschnee und kein Fan-Gesang: 7 Fakten zu Olympia
Die ersten Winterspiele ohne Naturschnee
Die diesjährigen Olympischen Winterspiele in Peking werden die ersten ohne Naturschnee sein. Es ist zu dieser Jahreszeit zwar sehr kalt in Peking, doch es kommt kaum zu Niederschlag. Zudem ist es in der Region sehr windig. In den letzten Wochen wurde mit 158 Schneekanonen und 30 Lanzen Schnee für die Pisten im Skigebiet Yanqing erzeugt. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, da die Luft sehr trocken ist und es auf den Bergen Windspitzen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde gibt. Trotz Wetterverhältnissen wird die Piste an den Renntagen perfekt sein und Skifahrer könnten auf der Piste Geschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometer pro Stunde erreichen.
Fans sollen nicht singen und rufen, nur klatschen
Bei den Spielen gelten sehr strikte Corona-Massnahmen. Die chinesische Regierung verfolgt eine Null-Covid-Strategie. Die ausländischen Gäste leben deshalb in einer geschlossenen Olympia-Blase, dem sogenannten Closed-Loop. Sportlerinnen und Sportler dürfen sich nur innerhalb dieser Blase bewegen. Es gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Es werden täglich PCR-Tests durchgeführt und die Sportlerinnen und Sportler müssen ihre Temperatur überwachen. Handschläge sind nicht erlaubt. Die Sportler dürfen nur mit Klatschen angefeuert werden, singen und rufen sind nicht erlaubt.
Sportlerinnen und Sportler mussten bereits 14 Tage vor Abreise ihren Gesundheitszustand über eine App dokumentieren. Bei der Einreise benötigten sie zwei negative PCR-Tests sowie eine vollständige Impfung (ansonsten 21 Tage Quarantäne). Bei der Ankunft erfolgte ein weiterer Test.
Höchster Frauenanteil der Geschichte
Rund 2900 Athletinnen und Athleten werden an den diesjährigen Winterspielen teilnehmen. 45 Prozent davon sind Frauen. Das ist gemäss des internationalen Olympischen Komitees der höchste Frauenanteil in der Geschichte. Von den insgesamt 109 Wettkämpfen sind 52 für Männer, 46 für Frauen und 11 sind gemischt.
Für die Schweiz reisen insgesamt 168 Sportlerinnen und Sportler nach Peking. Davon sind 75 Frauen und 93 Männer.
Interessante Fakten zum Swiss Olympic Team in @Beijing2022. Mehr davon und historische Statistiken findest du auf unserer Website.https://t.co/pCjF21ztTe#United4Excellence pic.twitter.com/F3vpXwDMRi
— Swiss Olympic Team (@swissteam) January 27, 2022
Olympische Spiele mit sieben neuen Disziplinen
In das Olympische Sportprogramm wurden sieben neue Disziplinen aufgenommen. Darunter vor allem Mixed-Wettkämpfe, also Wettkämpfe bei denen Geschlechter gemischt antreten.
- Mixed-Aerials: Spektakuläre Sprünge über Schanze mit Drehungen und Saltos – neu in gemischten Teams
- Mixed-Snowboardcross: Hindernissreiche Abfahrt mit vier Snowboardern gleichzeitig – neu in gemischten Teams
- Mixed-Skispringen: Männer springen von der Grossschanze, Frauen von der Normalschanze – neu in gemischten Teams
- Mixed-Shorttrack: Eisschnelllauf in gemischten Teams
- Ski Freestyle Big Air Männer: Sprung von einer Riesenschanze – komplett neue Disziplin
- Ski Freestyle Big Air Frauen: Sprung von einer Riesenschanze – komplett neue Disziplin
- Monobob Frauen: Bobfahrt im Einer-Bob – Disziplin neu auch für Frauen
Haiti und Saudi-Arabien mit Olympia-Debüt, Jamaika mit drei Bobs dabei
Bei den Winterspielen in Peking werden in diesem Winter zwei neue Länder antreten. Für Saudi-Arabien konnten sich gleich zwei Ski-Alpin-Athleten nominieren. So konnte sich Salman Al-Howaish für den Slalom qualifizieren, Fayik Abdi für den Riesenslalom. Und auch Haiti feiert mit dem 19-jährigen Richardson Viano ein Olympia-Debüt. Auch Viano wird beim Riesenslalom an den Start gehen.
Die drei Sportler sind nicht die einzigen Exoten an den diesjährigen Spielen. Jamaika wird in drei Bob-Wettbewerben (Vierer, Zweier und Monobob) vertreten sein. Das Team konnte sich bei der Qualifikation den letzten Platz sichern.
Sommer- und Winterspiele in der gleichen Stadt
In Peking werden schon zum zweiten Mal Olympische Spiele durchgeführt. Bereits im Jahr 2008 fanden die Olympischen Sommerspiele in der Hauptstadt Chinas statt. Sommer- und Winterspiele in derselben Stadt, das hat es bisher noch nie gegeben. Zudem finden die Olympischen Spiele hintereinander im gleichen Land statt.
Graubünden war im Rennen um Olympia 2022
Beim Bewerbungsverfahren 2013 um den Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2022 wollte auch die Schweiz dabei sein. Die Spiele sollten in Graubünden stattfinden. Ein Verein kümmerte sich deshalb ab 2011 um die Vorbereitungen und um die Promotion der Kandidatur. 2012 gab der Bundesrat seine Unterstützung bekannt und stellte 30 Millionen Franken in Aussicht. Auch die Bündner Regierung stand hinter der Kandidatur. Doch das Vorhaben scheiterte an der fehlenden Zustimmung der Bündner Bevölkerung: 53 Prozent lehnten die Olympiakandidatur bei einer Abstimmung ab.
Auch in Oslo, Stockholm, Krakau und Lwiw (Ukraine) lehnte die Bevölkerung die Pläne zur Durchführung der Winterspiele 2022 ab. Schlussendlich reichten nur Almaty (Kasachstan) und Peking eine Kandidatur ein. Bei einer Abstimmung 2015 in Kuala Lumpur wurde dann Peking mit 44:40 Stimmen gewählt.